„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

(Erich Kästner)

Wie aus Hands-on Mentalität, Herzblut und Humor die mit der Traute geworden ist.

Petra Seidler, auf einer Treppe sitzend

Glaubt man alten Aufzeichnungen meiner Mutter, soll ich 1976, also in einem Alter von zwei Jahren, als ersten Mehrwortsatz „Petra das machen“ gesagt haben. Damit ist an sich schon eine ganze Menge über mich erzählt. Ich schnacke nicht lange, ich mache. Theoretisieren ist mir suspekt, ich bin von der Kraft der praktischen Erfahrung überzeugt.

Gemacht habe ich beruflich eine ganze Menge, erlebt habe ich im privaten Bereich auch ziemlich viel – sowohl sehr viel Gutes als auch Trauriges.

Ich bin am 30.03.1974 in Reinbek bei Hamburg geboren und mit meinen Eltern, einem großen Bruder und einer Hündin in Schwarzenbek aufgewachsen. Nach dem Abitur habe ich eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau bei Hapag-Lloyd gemacht und im Laufe der folgenden Jahrzehnte noch einige weitere Ausbildungen und berufsbegleitende Studiengänge, die mich beispielsweise zur staatlich geprüften Kommunikationsfachwirtin, Werbetexterin, ehrenamtlichen Palliativbegleiterin, Trauerbegleiterin und Ersthelferin für mentale Gesundheit machten. Ich habe in Konzernen, Verlagen, Werbeagenturen, Fernsehproduktionsfirmen, für die evangelische Kirche, in Arztpraxen, auf einem Hof für regenerative Landwirtschaft, in zwei Start-Ups, im Künstlermanagement und zuletzt in einem Hotel gearbeitet.

2001 habe ich geheiratet und meinen ersten Sohn geboren. 2009 wurde ich zum zweiten Mal Mutter eines Jungen. Dazwischen zwei Fehlgeburten und eine nicht entdeckte Eileiterschwangerschaft, die mich fast mein Leben gekostet hat.

Seit meinem dreizehnten Lebensjahr ist immer eine Hündin an meiner Seite und jede von ihnen war mir eine größere Lehrmeisterin als so mancher Mensch.

Mein beruflicher Werdegang hat keinen roten, sondern einen bunten Faden und nicht immer kam das gut an. Ob ich nicht ausdauernd sein kann oder ein Problem mit Stringenz habe? Offen gesagt hatte ich auf diese Art der Fragen meist keine „gute“ Antwort, obendrein habe ich sie auch nie wirklich nachvollziehen können. Denn für mich gab es durchaus immer eine gefühlte Stringenz, einen inneren Kompass, an dem sich mein Tun und Handeln ausgerichtet hat. Meine vier Himmelsrichtungen, nach denen ich mich ausrichte, heißen nicht Nord, Ost, Süd und West, sondern Sinnhaftigkeit, Überzeugung, Verlässlichkeit und Menschenliebe. Mit diesen Parametern legt man vielleicht keinen gewöhnlichen Karriereweg hin, aber auf sie ist Verlass, wenn du deinem Spiegelbild zu jedem Zeitpunkt in die Augen schauen können und ein ruhiges Herz haben möchtest. Alle Jobs und auch die Ehrenämter, die ich gemacht habe, hatten eines gemein: die Arbeit mit und für Menschen.

Mir liegen Menschen. Ihre so unterschiedlichen Biografien, ihre Persönlichkeiten und inneren wie äußeren Themen gehen mir zu, ihr Wohl liegt mir am Herzen. Sobald Menschlichkeit sich zeigen darf und ihr mit Menschlichkeit begegnet wird, entsteht ein magischer Moment, der so viel bewirken kann.

Ganz bestimmt sind einige sehr dunkle Momente in meinem eigenen Leben und das Bedürfnis nach Verständnis, Zugehörigkeit und Halt in diesen Phasen auch eine der mich antreibenden Kräfte. Zu spüren, dass man zwar durch alles selbst durch, sich dabei aber nicht allein gelassen fühlen muss, ist sehr tröstlich und stärkend.

Die Arbeit von MIT TRAUTE soll genau dafür stehen: für Trost und Stärkung; für Geborgenheit und Verständnis; für Ideenreichtum und den Mut, auf alles, was im Leben für Schwere, Dunkelheit und Traurigkeit sorgen kann, mit Lebendigkeit zu antworten.

Leuchtturm am Hamburger Elbstrand